Berlin: KaDeWe

60.000 Quadratmeter Verkaufsfläche, eines der größten Warenhäuser Europas. Ein besonderes Highlight, die Feinschmecker-Etage. Das Kaufhaus Des Westens lockt nicht nur mit umfangreichem und gehobenem Sortiment, sondern wartet auch mit einer reichen Geschichte auf.

Der Kaufmann Adolf Jandorf entschied sich am Anfang des 20. Jahrhunderts ein Kaufhaus – in Abgrenzung zu den Warenhäusern – zu schaffen und wählte hierfür den „Neuen Westen“, die mit der Gründung des Kaiserreichs einsetzende städtebauliche Erweiterung von Tiergarten und Charlottenburg, damals noch selbstständige preußische Großstadt (mit dem höchsten Pro-Kopf-Steueraufkommen). Mitten ins „Nirgendwo“ aber direkt neben den Bahnhof Wittenbergplatz setzte Jandorf sein Kaufhaus des Westens. Die Abkürzung „KaDeWe“ war von Beginn an gebräuchlich. Am 27. März 1907 war Eröffnung.

Das KaDeWe wurde schon bald durch sein modernes und exquisites Angebot an Waren und Dienstleistungen zu einer der beliebtesten Kaufadressen Berlins. Die Tauentzienstraße wandelte sich von einer reinen Wohnstraße zu einem Einkaufsboulevard: um die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche wehte plötzlich Weltstadtluft.

1926 verkaufte Jandorf sein Unternehmen und das KaDeWe ging an Tietz (Kaufhaus Tietz am Berliner Alexanderplatz), doch bald darauf, mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten, folgten Enteignung und Niedergang. 1950 nach Kriegsende eröffnet, bot das KaDeWe erst mit den 1970er Jahren wieder vermehrt Luxus(waren) an, ab 1978 rückte es an das Londoner Harrods heran und zum Mauerfall wurde das KaDeWe durch täglich 200.000 DDR-Bürger teils völlig lahmgelegt. Seit der Wiedervereinigung ist es, durch Umbauten, Modernisierungen und trotz Eigentümerwechsel, ein Top-Kaufhaus, das den Vergleich mit Harrods oder Lafayette nicht zu scheuen braucht.

 

 

Oliver Krautscheid.

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