Berlin: Wannsee-Bad IV

Trotz aller Proteste der Villenbesitzer und entgegen „sittlicher“ Bedenken wurde das Strandbad Wannsee zur „Badewanne“ der Berlins. Wer sich keinen Aufenthalt in einem der mondänen Ostsee-Bäder leisten konnte, machte sich „mit Kind und Kegel“ auf nach Wannsee.

Schon bald bildeten sich die ersten Clubs mit so aussagekräftigen Namen wie „Club fideler Sonnenbrüder“ oder die „Wannseaten“. Den Zweiten Weltkrieg überstand das Bad nahezu unbeschadet, der Badebetrieb ging nach 1945 weiter und bot so den (bald eingeschlossenen) West-Berlinern eine Naherholungsmöglichkeit. Jedoch hat die us-amerikanische Besatzungsmacht unweit des Bades ihren Truppenübungsplatz eingerichtet, sodass es bis Anfang der 60er Jahre zu Querschlägen bis an den Strand kam und Badegäste Schussverletzungen erlitten. Diese Verletzungen waren aber ein gut gehütetes Geheimnis, aus der profanen Angst, das Strandbad könnte geschlossen werden.

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